Wie sich Büroarbeit in den letzten 50 Jahren verändert hat

22. März 2023

In den letzten 50 Jahren hat sich die Büroarbeit grundlegend verändert. Technologische Fortschritte, neue Arbeitsmethoden und eine höhere Sensibilität für die geistige Gesundheit haben zu Veränderungen geführt, die weit über die bloße Anwendung von Computern hinausgehen. Bei manch einem Punkt haben wir uns selbst gewundert, wie spät Änderungen eingeführt wurden.

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Wie sich Büroarbeit in den letzten 50 Jahren verändert hat
Foto von Leah Kelley auf Pexels / Titelbild: Luke Dang auf Pexels

Büroarbeit und Technologie – untrennbar verbunden

Eine der augenfälligsten Veränderungen in der Büroarbeit in den letzten 50 Jahren ist zweifellos die Technologie. Computer haben die Art und Weise, wie wir arbeiten, revolutioniert. Früher wurden Schreibmaschinen und Papier verwendet, um Dokumente zu erstellen und zu verarbeiten. Heute nutzen wir Computer, um Texte zu schreiben, E-Mails zu senden und Dokumente zu bearbeiten. Auch die Kommunikation hat sich drastisch verändert: Früher wurden Briefe und Faxe verschickt oder Telefonate geführt, um Informationen auszutauschen. Heute können wir dank E-Mail und Videokonferenzen weltweit mit Kolleginnen und Kundinnen kommunizieren. Aber egal, wie weit die Technologie ist – Rauchen in Büros ist inzwischen auch nicht mehr. Da freut sich die IT-Abteilung über weniger eklig verklebte Komponenten und Eingabegeräte.

Büroarbeit und Arbeitsrechtliche Aspekte

In den letzten 50 Jahren haben sich auch arbeitsrechtliche Aspekte der Büroarbeit verändert. Hier ein paar wichtige Beispiele, die große Veränderungen brachten:

Arbeitszeitgesetz: Das Arbeitszeitgesetz regelt seit 1994 die maximale Arbeitszeit pro Tag und Woche sowie die Pausen- und Ruhezeiten. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht länger als acht Stunden pro Tag und 48 Stunden pro Woche arbeiten. Auch Überstunden sind in Deutschland geregelt und müssen vergütet werden.

Mutterschutzgesetz: Das Mutterschutzgesetz wurde 2018 reformiert und schützt Schwangere und Mütter während und nach der Schwangerschaft vor unangemessener Arbeitsbelastung und Belästigung am Arbeitsplatz. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitsbedingungen ihrer schwangeren Mitarbeiterinnen anzupassen und ihnen ausreichende Pausen und Ruhezeiten zu gewähren.

Arbeitsstättenverordnung: Die Arbeitsstättenverordnung legt seit 2010 fest, dass Arbeitgeber eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung für ihre Mitarbeiter schaffen müssen. Dies betrifft auch die Büroarbeit, wo Arbeitgeber sicherstellen müssen, dass ihre Mitarbeiter ergonomische Arbeitsplätze und ausreichend Licht, Luft und Raum haben.

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt seit 2006 Arbeitnehmer vor Diskriminierung aufgrund ihrer Rasse, ethnischen Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuellen Orientierung. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass sie ihre Mitarbeiter fair und gleich behandeln und Diskriminierung am Arbeitsplatz verhindern.

 

Diese arbeitsrechtlichen Veränderungen haben dazu beigetragen, dass die Arbeitsbedingungen der Büroarbeitnehmer in Deutschland in den letzten Jahrzehnten verbessert wurden. Arbeitnehmer haben heute mehr Rechte und Schutz, und Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter fair und sicher zu behandeln. Auch wenn es noch Verbesserungsbedarf gibt, haben diese Veränderungen dazu beigetragen, dass die Büroarbeit in Deutschland zu einem gesünderen und produktiveren Arbeitsumfeld geworden ist.

Foto von fauxels auf Pexels

Geistige Gesundheit

Eine weitere wichtige Veränderung in der Büroarbeit in den letzten 50 Jahren ist die höhere Sensibilität für die geistige Gesundheit der Mitarbeitenden. Früher wurde erwartet, dass die Arbeitnehmer hart arbeiten und lange Stunden im Büro verbringen, ohne Rücksicht auf ihre persönlichen Bedürfnisse zu nehmen. Heute wissen wir jedoch, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter entscheidend für ihre Leistungsfähigkeit und Motivation sind. Arbeitgebende bieten heute (oft) mehr Freiheiten, um Arbeit und Freizeit besser zu vereinbaren, und legen vermehrt Wert auf ein gesundes Arbeitsumfeld. Burnout und Co. sind zwar immer noch ein Problem. Vergleichen wir jedoch den Stand von heute mit dem von vor 50 Jahren, dürfen wir erfreut feststellen, dass sich hier einiges getan hat. Zumindest das Bewusstsein und die Akzeptanz für psychische Belastungen und ihre Wahrnehmung als breites gesellschaftliches Problem haben sich deutlich verändert, sodass auch Stigmata künftig hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.

Fazit

Insgesamt hat sich die Büroarbeit in den letzten 50 Jahren stark verändert. Technologische Fortschritte haben die Art und Weise, wie wir arbeiten, revolutioniert, während arbeitsrechtliche Aspekte und die geistige Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine größere Rolle spielen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Büroarbeit in den nächsten 50 Jahren entwickeln wird und welche neuen Herausforderungen sich ergeben werden.

Denn Eines dürfen wir nicht vergessen: Selbst die vermeintlich gottgegebene und unumstößliche 6 Tage Woche ist schließlich irgendwann gefallen.

 

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