Wie sich die Vier-Tage-Woche mit New Work Arbeitsmethoden verbinden lässt

1. März 2023

Die Vier-Tage-Woche ist eine Arbeitszeitreduzierung, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbringen, je nach Modell, weniger Zeit am Arbeitsplatz, was zu einer verbesserten Work-Life-Balance und einer höheren Zufriedenheit am Arbeitsplatz führen kann. In Verbindung mit New Work Arbeitsmethoden und agilen Arbeitsmethoden kann die Vier-Tage-Woche noch effektiver gestaltet werden. In diesem Artikel werden die Vorteile der Vier-Tage-Woche, die Auswirkungen auf die geistige Gesundheit, den Verkehr und die Umwelt sowie die besten Ansätze zur Umsetzung vorgestellt.

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Vier-Tage-Woche und New Work Arbeitsmethoden
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Vorteile der Vier-Tage-Woche

Eine Vier-Tage-Woche kann viele Vorteile für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben. Studien zeigen, dass eine Arbeitszeitverkürzung zu einer höheren Lebenszufriedenheit und einem geringeren Stressniveau führen kann. Zudem können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Freizeit besser planen und ihren Hobbys nachgehen. Eine Vier-Tage-Woche kann auch dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, da Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Zeit für ihre Familien haben.

Weitere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass eine Arbeitszeitverkürzung zu einer höheren Produktivität führen kann. So ergibt sich, dass die Arbeitsleistung bei einer Reduzierung der Arbeitszeit um 10 bis 25 Prozent gesteigert werden kann. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer produktiver arbeiten, wenn sie sich ausgeruht und erholt fühlen.

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Auch eine aktuelle englische Studie zieht aus einem Pilotprojekt ein positives Fazit. Hier ließen 61 Firmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Jahr lang vier Tage die Woche bei vollem Lohn arbeiten. Der Clou: Statt einfach einen Arbeitstag zu streichen, folgten die Firmen dem “100-80-100”-Modell, das bedeutet 100% Bezahlung, 80% Arbeitszeit, 100% Produktivität. Das Ergebnis: 56 Firmen wollen die reduzierte Arbeitszeit beibehalten. Auch wenn sich die Ergebnisse nur bedingt auf alle Branchen übertragen lassen, zeichnen die Zahlen ein deutliches Bild. Die Zahl der Krankheitstage der Beschäftigten ging um 65% zurück. Auch die Zahl derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Hut zogen und die Unternehmen verließen, fiel um 57%. Darüber hinaus gab ca. ein Fünftel der Beschäftigten an, sich weniger gestresst zu fühlen als zuvor. Die Angestellten machten teils mehr Sport, bzw. gaben einen größeren Rückgang bei Burnout und Schlafproblemen an. Und natürlich profitieren auch die Unternehmen von der Vier-Tage-Woche. In der Studie verzeichneten die Firmen ein Umsatzplus von 1,4% in der zweiten Jahreshälfte.

Auswirkungen auf die geistige Gesundheit, den Verkehr und die Umwelt

Eine Vier-Tage-Woche kann auch positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit haben. Eine Studie der University of Essex ergab, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nur vier Tage arbeiten, ein höheres Wohlbefinden haben als solche, die fünf Tage arbeiten. Eine verkürzte Arbeitswoche kann auch dazu beitragen, Stress und Burnout vorzubeugen.

Vier-Tage-Woche positive Auswirkungen
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Eine weitere positive Auswirkung der Vier-Tage-Woche ist die Verringerung des Verkehrs. Da Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an einem Tag weniger zur Arbeit pendeln, kann dies zu einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens und der Luftverschmutzung beitragen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat gezeigt, dass eine Vier-Tage-Woche den Verkehr um bis zu 20 Prozent reduzieren kann.

Vier-Tage-Woche: New Work Ansätze und agile Arbeitsmethoden

In Verbindung mit New Work Arbeitsmethoden und agilen Arbeitsmethoden kann die Vier-Tage-Woche noch effektiver gestaltet werden. New Work bezieht sich auf neue Arbeitsformen und -methoden, die darauf abzielen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Mittelpunkt zu stellen. Agile Arbeitsmethoden sind Methoden, die auf Flexibilität und Zusammenarbeit ausgerichtet sind und darauf abzielen, schnell und effektiv zu arbeiten. Einige dieser Methoden stellen wir in unserem Blog vor, schaut gerne mal rein!

Ein Ansatz,der sich besonders gut für die Vier-Tage-Woche eignet, ist die Ergebnisorientierung. Hierbei geht es darum, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht anwesend sein müssen, um produktiv zu sein. Vielmehr wird der Fokus auf das Ergebnis gelegt, das erreicht werden soll. Dies bedeutet, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Arbeit flexibler gestalten und ihre Aufgaben selbstständig organisieren können. Eine mögliche Methode zur Umsetzung ist das Arbeiten in Projekten. Hierbei arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kleinen Teams zusammen und haben klare Ziele vor Augen, die in einem bestimmten Zeitrahmen erreicht werden sollen. Die Arbeit wird somit fokussierter und produktiver gestaltet.

Ein weiterer Ansatz, der sich gut für die Vier-Tage-Woche eignet, ist das Job Sharing. Hierbei teilen sich zwei oder mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Vollzeitstelle. Die Arbeit wird somit aufgeteilt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können flexibler arbeiten. Eine mögliche Methode zur Umsetzung ist das Rotationsprinzip. Hierbei wechseln sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen ab, sodass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gleiche Arbeitszeit und -belastung haben.

Lean Management ist eine Arbeitsmethode, die auf die Reduktion von Verschwendung und die Verbesserung der Prozesse abzielt. Durch die Verwendung von Lean-Methoden wie Value Stream Mapping und Kaizen können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Arbeit besser strukturieren und verbessern. Dadurch kann die Arbeit auf vier Tage verteilt und effektiver erledigt werden.

Design Thinking ist eine kreative Arbeitsmethode, die besonders gut für die Viertagewoche geeignet ist, da sie eine flexible Arbeitsweise ermöglicht. Durch Design Thinking können Teams in kurzer Zeit Ideen generieren und umsetzen. Dadurch kann die Arbeit auf vier Tage verteilt und kreativer gestaltet werden.

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Agile Arbeitsmethoden wie Scrum oder Kanban können ebenfalls in Verbindung mit der Vier-Tage-Woche eingesetzt werden. Scrum ist eine Methode zur agilen Softwareentwicklung, bei der in kurzen Iterationen gearbeitet wird. Hierbei werden die Aufgaben in sogenannten Sprints bearbeitet, die in der Regel eine Woche bis vier Wochen dauern. Das funktioniert übrigens auch dann hervorragend, wenn es nicht um Softwareentwicklung geht.

Kanban ist eine Methode zur Visualisierung von Aufgaben und Prozessen, bei der eine Tafel genutzt wird, auf der die Aufgaben in verschiedenen Spalten visualisiert werden.

Fazit

Insgesamt bietet die Vier-Tage-Woche in Verbindung mit New Work Ansätzen und agilen Arbeitsmethoden viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Steigerung der Produktivität. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten jedoch darauf achten, dass die Umsetzung sorgfältig geplant wird und die Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt werden.

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